Gemeinschaft der Künstlerinnen und Kunstfördernden e. V.


Zeichnung und Resonanz

Maria Lusie Faber_ohne Titel_2016

23.09.2025 - 26.10.2025 VeranstaltungenMusikGesprächZeichnungAusstellungen

DIALOG:LINIE #2

Der zweite Ausstellungsteil von „Dialog:Linie" knüpft an die von Imke Rust und Adelheid Fuss in DIALOG:LINIE #1 gesetzten Impulse an und verwandelt die Galerie KUNSTFLÜGEL in einen erweiterten Resonanzraum zeichnerischer Ausdrucksformen. Im Fokus steht erneut die Zeichnung in ihrer Vielstimmigkeit. Sechs GEDOK-Künstlerinnen präsentieren pointiert ihre aktuellen Ansätze und künstlerischen Positionen:

Sechs Künstlerinnen, sechs Resonanzen

Maria Luise Faber entwickelt in seriellen Langzeitprozessen ihre plastischen Objekte, Zeichnungen und Frottagen über Jahre hinweg. Ihre Arbeiten legen ungesehene Formen bloß und dokumentieren angenommene Analogien. Die zarten Umrisslinien und Binnenstrukturen weisen auf Bewegung und Zeitenfluss hin und lassen in ihrer Offenheit große Imagination zu.

Adelheid Fuss spielt mit dem Phänomen der Transluzenz, nutzt Licht und Raum für die eindrucksvolle Wirkung ihrer großformatigen Zeichnungen. Ihre Arbeiten zeugen von präziser Beobachtung. Sie sind Studien zu Bewegungen und Beziehungen von Körpern im Raum.

Karin Gralki macht die Linie zu ihrem zentralen Ausdrucksmittel. Die in Prenzlauer Berg lebende Künstlerin, die von 1982 bis 1987 Bildhauerei an der Kunsthochschule Berlin Weißensee studierte, beschäftigt sich seit 2005 vornehmlich mit Zeichnung und Grafik. Ihre Linien erstrecken sich suchend über das Material und werden zu Trägern künstlerischer Erkundung.

Kaj Osteroth nutzt die Zeichnung als Grundlage für gesellschaftlichen Diskurs. Ihre Arbeiten verbinden Figur und Theorie und verorten aktuelle Fragen zur Demokratie im zeichnerischen Medium. Beispielhaft dafür steht eine 2023 zur Lektüre von Isabell Loreys „Demokratie im Präsenz" entstandene Serie mit 12 Blättern, die Repräsentation von Figur und Theorie in einem sind.

Imke Rust experimentiert als Land-Art- und multimediale Künstlerin mit neuen Techniken und schafft Arbeiten, die sich mit gesellschaftspolitischen Themen auseinandersetzen. Ihre experimentellen Formate erweitern kontinuierlich die Möglichkeiten zeichnerischer Ausdrucksformen im Dialog mit Ort und Raum sowie anderen künstlerischen Positionen.

Dorit Trebeljahr spielt konzentriert mit Form und Material. Die Berliner Künstlerin, Herausgeberin und Kuratorin arbeitet mit Kleinstformen und minimalistischen Strukturen, die in der Auseinandersetzung mit Papier und Tusche entstehen. „Am Ende weiß ich nie genau, wo der Anfang war, ab wann mir eine Form im Gedächtnis bleibt", beschreibt sie ihren Prozess. Ihre Arbeiten reflektieren Urbanität in Materialwahl und industriellen Prozessen.

Die Linie als komplexe Kraft

Suchend, forschend, fordernd – in DIALOG:LINIE #2 changiert die Zeichnung zwischen Abbildung und Medium, Verweigerin oder Repräsentantin. Die Linie als grundlegendes künstlerisches Element zeigt auch im zweiten Teil der Reihe DIALOG:LINIE ihre komplexe Kraft: Sie kann trennen oder verbinden, provozieren oder berühren. Und wenn in dieser Ausstellung künstlerische Positionen und Betrachtungen zusammenkommen, werden sich Räume für Diskurs und Fantasie eröffnen, so viel soll versprochen werden.

 
Eröffnung: 28.09.2025, 15 Uhr
Moderation des Künstlerinnengesprächs: Dr. Sophie Ernst
Musikalische Begleitung: Almuth Schlichting (Saxophon)
Laufzeit: 02.10.-26.10.2025
Öffnungszeiten: Do 13-19 Uhr, So 14-18 Uhr

Gefördert wurde die Ausstellung durch das Land Brandenburg (MWFK, Plattform Kulturelle Bildung) / den Landkreis Teltow Fläming / die Gemeinde Rangsdorf