Gemeinschaft der Künstlerinnen und Kunstfördernden e. V.


In der Ausstellung treffen zwei Malerinnen aufeinander, die in ihrem 85. Lebensjahr auf ein umfangreiches Werk zurückblicken und immer noch mittendrin sind im künstlerischen Arbeitsprozess, im Suchen, Finden, Werden. Barbara Raetsch, Mitglied der GEDOK Brandenburg und „Grande Dame der Potsdamer Kunstszene“, zeigt Gemälde aus 4 Jahrzehnten, Burghild Eichheim, seit 1974 als Künstlerin in Berlin etabliert und der dortigen GEDOK verbunden, präsentiert Collagen und Gemälde aus ihrer gesamten Schaffenszeit.

Barbara Raetsch, Maskenporträt, Foto: Michael Lüder (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2021

Burghild Eichheim, Maskentanz, Foto: Dietrich Graf (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2021

16.05.2021 - 04.07.2021 Ausstellungen

Schnittstellen. Barbara Raetsch / Burghild Eichheim

Galerie Kunstflügel | Seebadallee 45 | 15834 Rangsdorf
Öffnungszeiten: Do-So 14-18 Uhr
Eröffnung: So 16.05.2021, 15 Uhr

In der Ausstellung treffen zwei Malerinnen aufeinander, die in ihrem 85. Lebensjahr auf ein umfangreiches Werk zurückblicken und immer noch mittendrin sind im künstlerischen Arbeitsprozess, im Suchen, Finden, Werden. Barbara Raetsch, Mitglied der GEDOK Brandenburg und „Grande Dame der Potsdamer Kunstszene, zeigt Gemälde aus 4 Jahrzehnten, Burghild Eichheim, seit 1974 als Künstlerin in Berlin etabliert und der dortigen GEDOK verbunden, präsentiert Collagen und Gemälde aus ihrer gesamten Schaffenszeit.

Konfrontiert mit dem Verfall der Potsdamer Innenstadt setzt sich Barbara Raetsch in den 1980er und 90er Jahren mit dem Gesicht der Stadt auseinander, mit Zerstörung und Abriss, aber auch mit der Wiederaneignung im Zuge von Hausbesetzungen. 2014 werden die Kräne auf dem Alten Markt zum Thema ihrer eindringlichen Kompositionen in leuchtenden Farben und 2018 entsteht die Serie „Roter Bauzaun“, die den fahnenroten Bauzaun am Alten Markt zum Motiv und entscheidenden Gestaltungselement erhebt. Auf ihren Landschaften spitzt Barbara Raetsch die Fokussierung auf eine Farbdominante weiter zu, so dass Gemälde Ton in Ton entstehen, die die Silhouette von Wald und Dorf in der Ferne andeuten und ihre Kraft aus der aus der Leinwand wachsenden Farbe schöpfen. In jüngster Zeit bearbeitet die Malerin das Thema Maske und entwickelt eigenwillige Bilder des Leidens.  

Ausgehend von der Collage entwickelt Burghild Eichheim ihre Bilder. Sie kombiniert disparate Elemente und schafft eigene, surreal anmutende Bildräume zwischen Traum und Wirklichkeit, wie etwa die Entwürfe zum Zyklus „Gartenzauber“ von 1999. Die Technik des Montierens sickert bis in ihre Malweise ein, wenn sie Farbflächen als scheinbar auseinanderstrebende Gebilde zueinander bringt. Burghild Eichheim entwirft hocheinfühlsame Porträts von Menschen, die ihr nahestehen, zeigt sie in ihrer Verletzlichkeit, ihrer Zugewandtheit, ihrer Freude; schonungslos geht sie um mit jenen, die sie erschüttern: ob Meerschwein, Vielfraß oder gesichtsloses Publikum, Burghild Eichheim maskiert und demaskiert.

Redemanuskript zur Einführung von Johanna Huthmacher, Kunsthistorikerin
Video: https://vimeo.com/551927587