Gemeinschaft der Künstlerinnen und Kunstfördernden e. V.


Monodrama von Esther Vilar mit der Schauspielerin Sibylle Kuhne

Vor und nach der Aufführung kann in der Galerie Kunstflügel im GEDOK-Haus die Ausstellung „unter Umständen vergnügt II. Malerei, Grafik und Objekte“ von Bettina Mundry und Arne Kalkbrenner besichtigt werden.

Die amerikanische Päpstin

Donnerstag, 30.03.2017 19:30 Literatur

Monodrama von Esther Vilar mit der Schauspielerin Sibylle Kuhne

Im Jahre 2022 besteigt eine Frau den Thron des Papstes. Johanna II. findet eine in jeder Hinsicht ruinierte Kirche vor, der die Gläubigen davonlaufen. Was tun?

1982 hat Esther Vilar hat die fiktive Antrittsrede dieser ersten Päpstin  geschrieben. Das Monodrama provoziert die Vorstellung von Kirche und heutiger Welt. Insofern knüpft es auf eigenwillige Weise im Reformationsjahr am folgenreichen geistesgeschichtlichen Umbruch an, den Martin Luther vor 500 Jahren eingeleitet hat.

In der Galerie Kunstflügel im GEDOK-Haus ist Sibylle Kuhne als Päpstin zu erleben. Die erfolgreiche Schauspielerin hat seit ihrem Studium an der Theaterhochschule Leipzig Rollen in ganz Deutschland gespielt, darunter auch Solo-Rollen wie „Ein Gespräch im Hause Stein über den abwesenden Herrn von Goethe“, ,„Mathematik der Liebe“ oder „Meine tolle Scheidung“. Nun lässt sie eine Frau, die in einer demokratischen Wahl zum Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche gewählt wurde, zu Wort kommen. Als Johanna II. zeichnet sie in deren Antrittsrede als Päpstin den Weg der Kirche bis zu diesem Zeitpunkt nach.

Das Stück hat nichts an Aktualität verloren. Es wirbt mit Überzeugungskraft für Toleranz und Versöhnung. Es ist intelligent, brisant, provokant und stellt Fragen, für die heute Antworten gebraucht werden.

Esther Vilar, argentinisch-deutsche Schriftstellerin, 1935 geboren, löste mit ihren zahlreichen Büchern teilweise große Kontroversen aus. Im Mittelpunkt stehen bei ihr meist Fragen des Geschlechterkampfes und der Frauenbewegung. Fragen nach Freiheit und Verantwortung sind für sie auch Fragen um die Angst vor der Freiheit und die Sehnsucht, alle persönlichen Verantwortungen in die Hände anderer zu legen.

Vor und nach der Aufführung kann in der Galerie Kunstflügel im GEDOK-Haus die Ausstellung „unter Umständen vergnügt II. Malerei, Grafik und Objekte“ von Bettina Mundry und Arne Kalkbrenner besichtigt werden.