Gemeinschaft der Künstlerinnen und Kunstfördernden e. V.


Jutta Schölzel, Grafik und Plastik
Egon Bresien, Grafik und Malerei

Der Titel der Ausstellung „corpus – color“ in Rangsdorf zeigt die unterschiedlichen Wege der beiden Künstler auf. Während Jutta Schölzel der Körper, in erster Linie der menschliche Körper, interessiert und Gegenstand ihrer Plastiken und Grafiken ist, hat sich Egon Bresien der Farbe in Fläche und Struktur verschrieben.

Jutta Schölzel, Sappho

Egon Bresien, Weisse Brücke

30.08.2015 - 11.10.2015 Ausstellungen

Corpus Color

Der Titel der Ausstellung „corpus – color“ in Rangsdorf zeigt die unterschiedlichen Wege der beiden Künstler auf. Während Jutta Schölzel der Körper, in erster Linie der menschliche Körper, interessiert und Gegenstand ihrer Plastiken und Grafiken ist, hat sich Egon Bresien der Farbe in Fläche und Struktur verschrieben. 

Jutta Schölzel, freischaffend in Berlin lebende Bildhauerin und Grafikerin, stellt Kaltnadelradierungen und Plastiken aus. Sie entstanden durch Anregungen aus dem Material selbst, aus Begegnungen, durch Literatur. Hockend, stehend, sitzend – die Haltungen ihrer Figuren geben wider, was uns allen eigen ist. Ihre Arbeiten zeigen die brüchigen Flächen des Steins im Gegensatz zu den runden weiblichen Formen. Daran schließen sich die kompakten und zugleich verletzlich erscheinenden Formen der Terrakotten an, die durch den Raku-Brand ihre einzigartige Oberfläche erhalten. Schölzel, sie befasst sich oft und gern mit der Antike, zitiert dazu Novalis: „Die Steine und Stoffe sind das Höchste – der Mensch ist das eigentliche Chaos.“ Und die Künstlerin fragt: „Was ist faszinierender als genau dieses Chaos? Es ist ein Abenteuer, mich ihm zu nähern“. 

„Für meine Arbeiten habe ich kein Konzept“, sagt Egon Bresien. Der 1932 in Stettin geborene Maler und Grafiker aus Berlin meint, seine Arbeiten beinhalteten Strenge und ernsthaft Spielerisches im Wechsel, Skurriles zur Entspannung. Kunstkritiker sind sich einig, dass man selten so klar wie in seinen Arbeiten sehe, dass das Zeichnen eines der Ur-Instrumente ist, die Welt zu erfragen und zugleich die eigene Welt zur Anschauung zu bringen. Bresiens Arbeiten zeigen eine poetische Sicht der Dinge, oft mit direktem Bezug zu literarischen Themen. Wichtige Begegnungen mit der Literatur sind die mit dem Werk von Samuel Beckett, Johannes Bobrowski oder Friederike Mayröcker.